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Napoleon erkannte die ihm von Schlesien drohende Gefahr für seine rechte Flanke und beauftragte seinen Bruder Jerome und später den General Vandamme mit der Eroberung dieser preußischen Provinz. Bereits am 6. 11. 1806 rückten die Feinde in Schlesien ein.
Auf die Nachricht hiervon floh der Minister v. Hoym aus Breslau nach Oberschlesien. Ganz anders zwei Brüder, die Freiherrn Heinrich und Ernst v. Lüttwitz, die zum König eilten und ihn auf die Bedeutung Schlesiens hinwiesen. Daraufhin wurde der Fürst Ferdinand zu Anhalt-Pleß zum Generalgouverneur von Schlesien ernannt und ihm Graf Götzen zur Unterstützung beigegeben. Ein Schreiben Friedrich Wilhelms III. vom 24. 11. 1806 rief alle Kommandeure der schlesischen Festungen zum ausdauernden Widerstand auf.
Nun begann eine energische und planvolle Tätigkeit, um noch zu retten, was zu retten war. Die Seele des Widerstandes war Graf Götzen, der im Mai 1807 selber zum Generalgouverneur ernannt wurde. Auf Umwegen, um den vom polnischen Aufstand erfassten Gebieten zu umgehen, war er am 1.12.1806 in Cosel eingetroffen. Hier erhielt er vom Kommandeur der Festung, Oberst v. Neumann, eine genaue Darstellung vom Zustand der Provinz Schlesien: Die Festungen wären nur notdürftig mit Lebensmitteln versehen, nur gegen einen Handstreich gesichert und kaum die nötigen Gelder für eine nachhaltige Verbesserung dieser Situation vorhanden. Es fehle an Geschützmaterial und Munition. Der Patriotismus der Schlesier sei auf jede Art niedergedrückt worden, die Rekruten wären entlassen, die Versprengten des Heeres abgewiesen worden.