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Am 6.2. begann das feindliche Bombardement früh um 8 Uhr und dauerte bis 13.00 Uhr, begann dann 15.00 erneut, bis 18.00 Uhr die Dunkelheit das Feuer beendete. Gleich am Morgen war bereits eine Kaserne in Brand geschossen worden. Da am Anfang wieder nur wenige Leute zum Löschen bereit waren, konnte sich das Feuer weit ausdehnen. Es bedrohte die noch unbeschädigten Kasernen und die nahe liegenden Bürgerhäuser sowie das Pulvermagazin. Mit großer Anstrengung gelang es, die Gefahr abzuwenden. Der Verlust der Besatzung betrug 3 Tote und 11 Verwundete.
Aber auch der Feind erlitt diesmal stärkere Verluste. Die Batterien 1 und 2 waren fast völlig zerstört, und in der 3. Batterie war der bayerische Artilleriemajor Graf Sprety von einer Granate getötet worden. Er wurde auf dem Reinschdorfer Friedhof begraben. Die Anzahl weiterer Verluste ist nicht genau bekannt, war aber nicht unbedeutend.
Während des heftigen Feuers hatte der Feind weiter an den Laufgräben und Parallelen gearbeitet. Vor allem versuchte er von der 3. Batterie aus am Dembower Damm vorzudringen. Die neue 6. Batterie sollte mit einem Laufgraben zur 2. verbunden werden.
Die große Kälte an jenen Tagen hatte die Gräben der Festung mit starkem Eis bedeckt. Daher gingen wieder viele Deserteure zum Feind über, vor allem aus der Wiegschützer Redoute. Der bayerische Ingenieuroberst Blein machte daraufhin General Deroy den Vorschlag, von den zunächst gelegenen Batterien 3, 4 und 5 aus die Wiegschützer Redoute unter stärksten Beschuß zu setzen und dann mit einer starken Abteilung einen Sturm zu versuchen. Aber Deroy verschob den Plan von Tag zu Tag, bis Tauwetter ihn unmöglich machte.