Beiträge und Pressemitteilungen zum Generalfeldmarschall Graf Neidhardt von Gneisenau

Die Belagerung der Festung Cosel 1807 - Seite 6

Geschrieben von Dr. Frank Bauer

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Das Fort Friedrich Wilhelm war ein sog. Montalembertscher Turm, von dem aber nur das erste Stockwerk fertiggestellt war, der zweite und dritte Stock fehlten noch.

oderturm-torDer frühere Odertor-Turm

Kommandant der Festung war Oberst David v. Neumann, der damals bereits 69 Jahre alt war (geb. 29. August 1734 in Königsberg – nicht in Wehlau, wie auf seinem Denkmal stand). Aber seine Tatkraft und Umsicht, vor allem aber seine Pflichttreue und Vaterlandsliebe waren vorbildlich. Im Siebenjährigen Krieg war er freiwillig ins preußische Heer eingetreten, und zwar ins Kleistsche Freikorps. Dort wurde er bald Adjutant des Chefs. Nach 1763 war er einer der wenigen Offiziere, die vom König nach Auflösung der Freikorps in die reguläre Armee übernommen wurden. Den Bayerischen Erbfolgekrieg machte er als Adjutant des oberst-david-neumannOberst David v. NeumannGenerals v. Rothkirch mit und wurde 1779 geadelt.  Im Rheinfeldzug König Friedrich Wilhelms II. war er General-quartiermeister bei General v. Knobelsdorff und erhielt den Orden pour le mérite. 1802 wurde er Kommandant von Cosel.

Neben ihm hatte vor allem der damalige Hauptmann und Ingenieuroffizier Benjamin Keibel Bedeutung bei der Verteidigung der Festung. Er war Sohn eines Kaufmanns aus Pasewalk (Mecklenburg) und am 29.11.1770 geboren. Auch er besaß den Orden pour le mérite. Seit 1800 war er in Cosel und wirkte beim Festungsumbau. Im Januar 1807 war er vom Fürsten von Anhalt-Pleß zum Vizekommandanten der Festung ernannt worden. Von Oberst Neumann wurde er mit der Führung des Belagerungsjournals beauftragt.