Beiträge und Pressemitteilungen zum Generalfeldmarschall Graf Neidhardt von Gneisenau

Die Belagerung der Festung Cosel 1807 - Seite 24

Geschrieben von Dr. Frank Bauer

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Entsprechend seinem Willen wurde Oberst v. Neumann am 18. April in der Reinschdorfer Bastion beigesetzt. Prinz Biron von Kurland, sämtliche Offiziere, die königlichen und städtischen Beamten und ein großer Teil der Bürgerschaft folgten dem Sarg, der mit militärischen Ehren ins Grab gesenkt wurde. König Friedrich Wilhelm III. ließ ihm, den er noch vor seinem Tode zum Generalmajor befördert hatte – die Nachricht gelangte jedoch erst später nach Cosel -, im Januar 1810 in der Oderbastion ein Denkmal errichten. Es war ein schlichter, gusseiserner Obelisk, der die ehrende Inschrift trug:
„Friedrich Wilhelm III. dem heldenmütigen Verteidiger Cosels.“ Auf der Rückseite
 standen die Worte: „David von Neumann, Königl. Preuß. Generalmajor und Kommandant dieser Veste. Geboren den XXVIII August MDCCXXXV bei Wehlau in Preußen. Gestorben den XVI April MDCCCVII zu Cosel.“

denkmal-festung-coselDenkmal für den verstorbenen Kommandanten der Festung Cosel  in der Oderbastion (während des 2. Weltkrieges abgebaut)

Da der vorgesehene Stellvertreter Hauptmann Keibel selbst am Typhus erkrankt war, hatte Oberst v. Neumann am 15. April den Oberst v. Puttkammer an sein Krankenbett rufen lassen und ihm das Kommando über die Festung Cosel übergeben. Puttkammer war bereits 71 Jahre alt und stand seit 1761 in preußischen Diensten. 1793 hatte er sich bei Mainz den pour le merite verdient. 1795 wurde er Obersleutnant und Chef des 3. Artillerieregiments in Berlin. Als Oberst und Chef der Fußartillerie war er seit 1800 in Cosel. Trotz seines Alters war geistig und körperlich noch frisch und setzte die Verteidigung energisch fort.