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Am schlimmsten für die Verteidiger war der Mangel an Artilleristen. Diese hatten kaum eine Minute Schlaf. Damit sie die ungeheuren Anstrengungen einigermaßen aushielten, bekamen sie doppelte Portionen. Oberst v. Neumann befahl außerdem, daß 320 Infanteristen für den Artilleriedienst angelernt werden sollten. Als Anreiz erhielten auch sie doppelte Portionen.
An diesem Tag lag die Kobelwitzer Redoute im Kreuzfeuer von 3 feindlichen Batterien, der 2., 6. und 8. Um sich dagegen zu schützen, hatte Hauptmann v. Wostrowski schon früher 120 Arbeiter aus der Stadt herangezogen, die Traversen und Schutzdämme errichteten. Da die 8. Batterie des Feindes an diesem Tag unter Wasser stand, konnte er das Feuer seiner Geschütze auf die 6. und 2. Batterie des Feindes konzentrieren. Es gelang den Preußen in der 6. Batterie 5 Geschütze zu demontieren und in der 2. zwei Schießscharten zu zerstören.
Am 3.3. gab es wieder Frost. Das Wasser war in der Nacht gesunken, so daß der Feind die Batterie Nr. 8 wieder besetzen konnte. In der 6. arbeitete man fieberhaft, um sie wieder kampffähig zu machen. Die Preußen beschossen sie, um dies zu verhindern. Daraufhin eröffneten alle feindlichen Batterien das Feuer, das bis 18.00 Uhr dauerte.
In der Nacht vom 3. zum 4. März wurde in Cosel eine Verschwörung unter der Besatzung entdeckt. 200 bis 300 Mann hatten sich in der Nacht zuvor, als der Feind nicht schoß, aus ihren Batterien entfernt und sich über Desertion und gewaltsamen Ausbruch beraten, der in der nächsten Nacht versucht werden sollte. Ein Teil sollte das Odertor aufbrechen. Als man dort die Aktion begann, wurden sie entdeckt, die Wachen gaben Feuer. Die Verschwörer liefen zurück und zerstreuten sich. Einige wurden aber überführt und arretiert.