Beitragsseiten
Die Kavalleriedepots liefen ohne jede Anweisung, nur durch Gerüchte erschreckt, im Lande umher und hätten das rechte Oderufer ganz verlassen und dadurch Schlesien bis an die mährische Grenze den Plünderungen unbedeutender bayerischer und polnischer Insurgententrupps preisgegeben.
Graf v. Götzen befahl nun, daß alle Kavallerie-, Train- und Artilleriepferde, die sich östlich der Oder befanden, in die Nähe von Cosel zu bringen seien, um dort die brauchbaren auszusuchen. Er ordnete die Aushebung und Ausrüstung von Rekruten an. Dann ging er nach Breslau, um von dort aus weiter zu handeln und rief alle Schlesier in einem Aufruf zum energischen Widerstand auf.
Von Breslau eilte Götzen dann nach Neiße, um hier die Aufstellung von Reservetruppen zu leiten und die Verproviantierung der Festungen anzuordnen. Dann kehrte er nach Cosel zurück, wohin er eine Versammlung der Landstände und Steuerräte einberufen hatte. Ihnen erläuterte er seine Maßnahmen und fand volles Verständnis. Von Cosel aus gab er den Befehl über drei neugebildete Kavallerieabteilungen an Major v. Rumpf mit dem Auftrag, das rechte Oderufer vor den Streifzügen der polnischen Insurgenten zu schützen, was in kurzer Zeit auch gelang.
Kapitulation von Brieg 16.01.1807
Inzwischen rückten die Franzosen in Schlesien vor. Glogau, damals Sitz der Regierung, hatte als Übergangspunkt über die Oder zwar starke Befestigungen, fiel aber nach drei Wochen Widerstand bereits am 3.12.1806. Breslau ergab sich kurz danach am 5.1.1807, trotzdem Götzen einen Entsatzversuch unternommen hatte. Wenige Tage später fiel am 16.1.1807 die Festung Brieg. Am 23.1.1807 standen die Feinde vor Cosel. Zur gleichen Zeit wurden Schweidnitz und Neiße eingeschlossen.